Seit 800 Jahren stellt das Stift Schlägl das geistliche Zentrum im Oberen Mühlviertel dar. Im Vordergrund stehen dabei seelsorgliche und kulturelle Aufgaben auf den Fundamenten starker, gewachsener Werte einer christlich-sozialen Ethik. Prinzipien wie Orientierung am Gemeinwohl, regionale Verbundenheit und Nachhaltigkeit in allem Tun, prägen unsere Stiftswirtschaft. Damals wie heute.
So halten wir es auch mit der Kunst des Bierbrauens, derer wir uns bereits seit 1580 verschrieben haben. Tradition – Werte – Weitblick: darauf sind wir als Sitftsbrauerei besonders stolz. Tief verwurzelt in der Urproduktion achten wir auf Mensch und Natur zugleich. Solche Werte sind die verborgene Seele in all unseren Bieren. Werte, die Sie schmecken werden.
Seit über 400 Jahren brauen wir im Stift Schlägl Bier. Von Aufständen, mehreren Bränden und Investitionen – über die Stiftsbrauerei Schlägl gibt es wahrlich viel zu erzählen. Hier ein paar Ereignisse, die uns stark geprägt haben.
1472
Ob der dort geerntete Hopfen für das in Schlägl gebraute Bier verwendet wurde, ist fraglich. Man muss aber davon ausgehen, dass man im Stift Schlägl seit der Gründung im 13. Jahrhundert Bier braute. Zumindest für die Versorgung des Konvents und der Stiftsbediensteten war dies notwendig, aber auch die Gäste der Taverne genossen das Bier aus Schlägl.
1580
Nach einem heute verschollenen Schriftstück soll Propst Mathias Schuemann bereits 1580 mit dem Bischof von Passau „Schlägl Bier“ getrunken haben.
1584
Die ehemalige Krypta wird zu einem Bier- und Weinkeller umfunktioniert. Zu diesem Zweck wurde der heute noch bestehende tunnelartige Zugang vom Kreuzgang in die Krypta durch die Grundmauern des Hauses getrieben. Man braute vor allem Bier aus Gerstenmalz. Weißbier wurde aus dem Brauhaus des Marktes Aigen bezogen.
1631
Die ältesten erhaltenen Brauereirechnungen zeigen, dass man nun auch bereits Weißbier braute. Abgesetzt wurde das Bier hauptsächlich in der Hoftaverne und in den Gaststätten zu Ulrichsberg. In den folgenden Jahren wurde der Bierabsatz sukzessive erhöht und Bier auch an Wirte in den umliegenden Ortschaften abgegeben. Geliefert wurde schon bis St. Peter am Wimberg und Lembach.
1633/34
Nach dem Bauernaufstand und dem Großbrand 1626 lässt Propst Martin Greysing die Brauerei vom Linzer Baumeister Marx Spatz im Westtrakt neu erbauen und erweitern. Außerdem wurden neue Vorratskammern für Getreide und Malz im Obergeschoß erbaut.
1681
Unter Abt Michael Felder wird außerhalb des Stiftsgebäudes ein neuer Getreidekasten erbaut. Dieses Gebäude beherbergt heute die Brauerei.
1820
Erstmals wird das Märzenbier gebraut. Eine damalige Version des heutigen Schlägl Urquells
1865
Nach zweijähriger Bauzeit wird der neue Märzenkeller unterhalb des Getreidekastens in Betrieb genommen. Dazu hatte man unter hohem Aufwand den Felsen unter dem Gebäude Stück für Stück wegsprengen müssen. Der 1681 erbaute Getreidekasten trägt fortan die Bezeichnung Kastenkeller. Diese Baumaßnahme bildet auch den ersten Schritt zur Verlegung der Brauerei in das heutige Gebäude.
Ende 19. Jh.
Mit dem sogenannten Rauchbier aus speziell geräuchertem Malz erzeugt die Brauerei erstmals eine Bierspezialität.
1923
Nach dem Ersten Weltkrieg, als sich die wirtschaftliche Lage deutlich besserte, begann die Brauerei mit der Abfüllung von Flaschenbier.
1941 – 1945
Im Zuge der Enteignung des Stiftes Schlägl durch die Nationalsozialisten, geht die Brauerei in den Besitz des Reichsgaus Oberdonau über. Um einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten, wird die Betriebsmannschaft beibehalten und auch der Brauereiverwalter führt sein Amt weiter.
1950
Nach der Rückgabe des Stiftes Schlägl an den Konvent, beschließt der Wirtschaftsrat angesichts der völligen Veraltung der Produktionsanlagen die stufenweise Verlegung der Brauerei in den Getreidekasten, wo sich bereits seit 1865 der Lagerkeller befindet.
1972 – 1974
Neben dem Getreidekasten wird ein neues Sudhaus errichtet und die Lagerhalle neu gebaut
1980
Wir feiern 400 Jahre Stiftsbrauerei Schlägl.
1992
Gebraut mit Malz aus Schlägler Bio-Roggen und Bio-Gerste sowie Bio-Hopfen aus dem Mühlviertel. Das neue Bier erfreut sich großer Beliebtheit und ist bis heute in unserem Sortiment.
2014
2014 haben wir in der kleinen Kreativbrauerei unser erstes Charakterbier gebraut.
Diese Biere sind geprägt von individuellen Charakteren, die ihre Eigenschaften stolz im Namen tragen und die man auch schmecken kann. Bierspezialitäten wie der Starke, der Lauser, die Anmutige oder die Witzige sind aus der kleinen Sudpfanne entstanden.
Unsere Charakterbiere sind in limitierter Auflage erhältlich.
2018 – 2019
Neuer Gär- und Lagerkeller mit Filtration und hochmoderner Steuerung.
Die Schlägl Bierwelt wird eröffnet.
2024
Durch die technische Ausstattung mit 2 Maischgefäßen, Läuterbottich, Würzepfanne und Whirlpool, sowie einem Vorlauftank und einem Energiespeicher zur Wärmerückgewinnung, sind wir in der Lage eine schnelle Sudfolge von 2 Stunden zu machen. So sind einerseits genügend Kapazitäten für ein kontinuierliches Wachstum gegeben, wir haben aber auch die Möglichkeit besondere Bierstile in kleineren Mengen brauen zu können.
Auch für unsere Besucher gibt es im neu gestalteten Sudhaus viel zu entdecken.